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Wie hoch ist Ihr Temperaturrekord diesen Sommer?

Wann es mal wieder richtig Sommer wird, brauchten wir uns in diesem Jahr nicht zu fragen. Die Temperaturen im Juni und Juli waren in ganz Deutschland so hoch, dass lokale Temperaturrekorde gebrochen wurden.

Zu einem der heißesten Orte gehörte im Juli die Stadt Lingen im Landkreis Ems. Bei 42,6 Grad fragen sich einige scherzhaft, ob man bei diesen Temperaturen auch 30-Grad-Wäsche zum Trocknen in die Sonne hängen dürfe. Doch nicht für jeden war die Hitze ein Grund zum Lachen. Viel Trinken, möglichst wenig körperliche Anstrengung und das Aufhalten in der Sonne vermeiden sind die drei wichtigsten Tipps bei Hitze. Ältere Menschen, Kranke oder Kinder hatten es zum Teil schwer.

Wie kann ich meinen lokalen Temperarturrekord ermitteln?

Haben Sie zuhause Ihren persönlichen Hitzerekord erreicht? Wer eine Wetterstation oder ein Thermometer mit Speicherfunktion hat, kann im Max.-Min.-Speicher die gemessenen Temperaturen nachlesen.

Zum Beispiel können Sie mit dem digitalen Innen-Außen-Thermometer, Artikelnr. 30.1009, die Höchst- und Tiefstwerte für einen selbst gewählten Zeitraum aufzeichnen.

Eine weitere Lösung ist eine Wetterstation mit internem Speicher. Je nach Ausführung können Sie die Historie der aufgezeichneten Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Regenmenge überprüfen.

Wie kommt es zu den heißen Temperaturen in diesem Sommer?

Der Mensch begann Ende des 19. Jahrhunderts Wetterdaten aufzuzeichnen. Daher können wir heute gut erklären, wie es zu dieser Hitzeperiode in Deutschland kam: Die Ursache liegt bei der Veränderung des sogenannten Jetstreams.

Was ist ein Jetstream?

Der Jetstream ist ein Starkwindband, das in ca. 10 Kilometer Höhe strömt, also zwischen dem 40. und 60. Breitengrad. Diesen Winde gleichen die Druckunterschiede in der Erdatmosphäre aus: Warme Luft und kalte Luft haben einen unterschiedlichen Luftdruck. Das heißt, dass der Druck am warmen Äquator sich deutlich vom Luftdruck an den Polen unterscheidet. Die Jetstreams gleichen dies aus.

Wie nimmt der Jetstream Einfluss auf unser Wetter?

Ein Starkwindband kann bis zu 500km/h schnell werden und schiebt die Tiefdruckgebiete an. Die Geschwindigkeit des Jetstreams ist abhängig vom Unterschied des Luftdrucks zwischen warmer und kalter Luft. Sinkt der Unterschied, was bei steigenden Temperaturen an den Polen geschieht, so werden die Winde langsamer. Dadurch verbleiben Hochdruck- und Tiefdruckgebiete länger an ihrer Position und es kommt zu extrem kalten oder warmen Temperaturen, je nach Jahreszeit und Kontinent.

Die Starkwinde steuern die Tiefdruckgebiete. Ist der Jetstream stark genug, so verläuft das Windband mit wenig Kurven ringsum die Erde. Dies war bis ungefähr zu den 1980er Jahren so. Dadurch kam warme Luft nach Deutschland, vielleicht sogar mal ein heißer Tag. Doch es wurde schnell von Norden her wieder kühler.

Wie verhält sich der Jetstream heute?

In den letzten Jahrzehnten wird die Geschwindigkeit der Jetstreams langsamer. Dadurch verlaufen die Starkwinde kurvig und zeigen häufig sogar eine Omegaform, die sehr stabil an ihrem Standort bleibt. Darum kann die atlantische Luft viel weiter in den Süden strömen und führt auch dort zu extremen Wettersituationen.

Wie kam es zur Rekord-Hitze 2019?

Dass wir im Juli die heißeste Woche seit Wetteraufzeichnung in Deutschland erleben konnten, lag daran, dass die Sahara-Hitze ungehindet über Spanien nach Deutschland und sogar bis Norwegen strömen konnte. Früher verhinderten die Jetstreams, dass die Hitze länger bei uns bleibt.

Warum werden die Jetstreams langsamer?

Steigt die Temperatur an den Polen, was zur Eisschmelze führt, die wir schon seit vielen Jahren beobachten können – so sinkt der Unterschied des Luftdrucks zwischen dem Äquator und den Polen. Die Geschwindigkeit des Jetstreams hängt mit diesen Druckunterschieden zusammen. Je höher die Unterschiede umso schneller ist der Starkwind. Bis zu 500 Stundenkilometer kann ein Jetstream erreichen.

Wer schon einmal nach Amerika geflogen ist, hat möglicherweise bemerkt, dass das Flugzeug zuerst Richtung Norden fliegt. Für den Flug über den Atlantik wird der Jetstream genutzt um die Flugzeit zu verkürzen: als Rückenwind.

Wie messe ich bei mir zuhause die Windgeschwindigkeit?

Auch in Bodennähe weht Wind, das bemerken wir oft im Herbst, wenn die herbstlichen Stürme das Laub aufwirbeln oder während eines Unwetters im Sommer.

Mit einem Windmesser können Sie an Ihrem Standort die Windgeschwindigkeit ermitteln. Wir empfehlen Ihnen dafür eine Wetterstation mit Windmesser oder das WeatherHub Starter-Set Wind.

Beide Systeme messen mit einem Windsensor die Windgeschwindigkeit. Je nach Anspruch, erhalten Sie mit Grafiken und Tabellen eine Übersicht, wie sich der Wind verändert hat.



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